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Mona Neubaur zu Gast bei STEAG

NRW-Wirtschaftsministerin spricht auf Betriebsrätevollkonferenz des Essener Energieunternehmens

Essen. Am Freitag, 20. September, trafen sich die Betriebsräte der STEAG-Gruppe in Essen auf der ehemaligen Zeche Zollverein. Neben Gerhard Grabmeier als Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats sowie den Geschäftsführern Dr. Andreas Reichel und Dr. Ralf Schiele sprach als externer Gast die nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin Mona Neubaur.

 

Der Tagungsort Zeche Zollverein war klug gewählt, denn er hatte für die Veranstaltung Symbolcharakter: Rein äußerlich betrachtet steht Zollverein für die montanindustriellen Vergangenheit des Ruhrgebiets, hat sich jedoch inzwischen zu einem Symbol für den erfolgreichen Strukturwandel der Region entwickelt. Ebenso hat auch die STEAG-Gruppe nach ihrer strategischen Neuaufstellung zu Jahresbeginn 2023 erfolgreich neue Wege beschritten und die eigene Transformation erfolgreich umgesetzt.

Mehr erneuerbare Energien, Wasserstoff und neue Gaskraftwerke
Entsprechend führte Dr. Andreas Reichel als CEO und Arbeitsdirektor von STEAG und Iqony in seinem Bericht aus, auf welche Themen und Projekte die Gruppe sich künftig konzentrieren wird, um das Geschäft und damit das Unternehmen insgesamt langfristig erfolgreich aufzustellen:

„Wir wollen im Bereich der erneuerbaren Energien mittels Investitionen in eigene Erzeugungskapazitäten wachsen. Wir wollen in Batteriespeicher investieren, die durch eine verbesserte Netz—und Marktintegration erneuerbarer Energien einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten. Wir wollen an Ruhr und Saar grünen Wasserstoff produzieren, der der regionalen Industrie dabei hilft, die eigenen Prozesse und Produkte klimaneutral zu machen. Und wir wollen in neue und dank Wasserstoff perspektivisch klimaneutrale Gaskraftwerke investieren, mit denen wir in Zukunft Versorgungssicherheit ohne Emissionen gewährleisten können.“

Verbesserte Projektperspektiven
Dass die STEAG-Gruppe die Chance hat, diese Themen über ihre Konzerntochter Iqony tatsächlich anzugehen, dafür ist auch der zum Jahreswechsel 2024 vollzogene Eigentümerwechsel verantwortlich. „Während es unseren früheren Eigentümern an Finanzkraft fehlte, das Unternehmen strategisch und werthaltig weiterzuentwickeln, haben sich die Rahmenbedingungen unter der neuen Eigentümerschaft des spanischen Infrastrukturinvestors Asterion Industrial Partners deutlich verbessert“, so Gesamtbetriebsratschef Gerhard Grabmeier in seiner Einführung.

Wichtig für das Land
Wirtschaftsministerin Mona Neubaur knüpfte in ihrer Rede vor den rund 120 Arbeitnehmervertreterinnen und -vertretern an diese Zukunftsperspektiven an. Mit Blick auf zukunftsweisende Projekte betonte die Ministerin die herausgehobene Bedeutung von STEAG für eine gelingende Energie- und Wärmewende insbesondere in NRW:

„Nordrhein-Westfalen hat den Anspruch und die Fähigkeit, die erste klimaneutrale Industrieregion Europas zu werden. Das gelingt nur auf der Grundlage eines klimaneutralen und wettbewerbsfähigen Energiesystems. Darum setzen wir auf Wasserstoff und tun alles dafür, bestmögliche Rahmenbedingungen zu schaffen, um den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft an Rhein und Ruhr zum Erfolg zu führen. Die Projekte, die Iqony insbesondere im Ruhrgebiet vorbereitet, sind wichtige Bausteine auf diesem Weg.“

Projekte entsprechen Energie-Wärmestrategie des Landes
Tatsächlich gibt es mit der jüngst vorgestellten Energie- und Wärmestrategie des Landes NRW eine große inhaltliche Schnittmenge mit den aktuell laufenden Projekten von STEAG bzw. Iqony: „Dies gilt neben den Wasserstoff- und Kraftwerksthemen insbesondere für die Fernwärme, wo wir an Ruhr und Saar bereits intensiv damit beschäftigt sind, unsere Wärme klimaneutral zu machen. Denn wir wollen als Unternehmen insgesamt früher als von Bund und EU vorgegeben klimaneutral werden, also schon bis 2040“, so Andreas Reichel.

Ein möglicher Beitrag, dieses Ziel zu erreichen und zugleich in bewährter Weise Versorgungssicherheit zu gewährleisten, könnte die Umrüstung des letzten STEAG-Steinkohlekraftwerks im Marktbetrieb sein: „Mit dem nun jüngst gestarteten Konsultationsverfahren zum geplanten Kraftwerkssicherheitsgesetz der Bundesregierung ist die Debatte darüber eröffnet, welche Kraftwerke für einen solchen Brennstoffwechsel infrage kommen. Unser Duisburger Kraftwerk Walsum 10 entsprechend aus Erdgas und perspektivisch Wasserstoff umzurüsten, wäre im Vergleich zu kompletten Neubauten erheblich kostengünstiger und zahlte zugleich auf das Ziel eines vorgezogenen Kohleausstiegs ein“, erläutert Andreas Reichel.

Iqony als Ermöglicher der Energiewende
Dr. Ralf Schiele, COO von STEAG und zugleich CEO und COO von Iqony, berichtete ferner über eine Reihe weiterer Projekte, die ebenfalls dem strategischen Fokus der Landesregierung entsprechen: „Wir investieren insbesondere in den Ausbau der Fernwärme und arbeiten – etwa mit dem derzeit im Bau befindlichen Fernwärmespeicher in Gelsenkirchen – konsequent an einer dekarboinisierten Wärmeversorgung. Dies gilt im Übrigen auch für das Saarland, wo aktuell wegweisende Projekte in Völklingen-Fenne, in Homburg und in Camphausen in der Umsetzung sind.“

Die Projekte im eigenen Haus werden ergänzt um mehrere größere Kooperationen mit kommunalen Partnern, die bei der Umsetzung ihrer Projekte zur Erreichung von Klimazielen auf die Expertise von Iqony zurückgreifen: „Dies betrifft die Begleitung der Wärmewende in mehreren Kommunen deutschlandweit. Mit Enwor als Lokalversorger im nordrhein-westfälischen Herzogenrath sind entsprechende Verträge bereits unterzeichnet. Mit weiteren Stadtwerken sind wir in fortgeschrittenen Gesprächen“, so Ralf Schiele. Insofern sei Iqony in vielfältiger Hinsicht ein wichtiger Ermöglicher der Energie- und Wärmewende in Deutschland.

Betriebsräte wollen kritisch-konstruktiv begleiten
Für die Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter machte Gerhard Grabmeier deutlich, dass man den eingeschlagenen Kurs des Unternehmens grundsätzlich mitgehe: „Die strategischen Ziele sind auch aus unserer Sicht richtig gesetzt. Sie eröffnen Zukunfts- und damit Beschäftigungsperspektiven für unsere Kolleginnen und Kollegen. Insofern werden wir den weiteren Weg gerne unterstützen, uns aber natürlich dort besonders einbringen, wo dies aus unserer Rolle als Interessenvertreter der Beschäftigten erforderlich ist.“